Der Gutshof Stötteritz e.V. als freier Träger der Eingliederungshilfe bietet Menschen mit psychischen Erkrankungen Wohn-, Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten im Südosten von Leipzig an und stellt damit einen wichtigen Teil der psychiatrischen Versorgung der Stadt dar.
Der Verein wurde im Jahre 1990 von Mitarbeitern des Übergangswohnheims im Bezirkskrankenhaus für Psychiatrie Leipzig-Dösen gegründet und hieß ab der Gründung bis in das Jahr 2018 „Verein zur Wiedereingliederung psychosozialgeschädigter Menschen e. V. Leipzig“. Bereits im Gründungsjahr konnte der Verein den barocken Gutshof im Stadtteil Stötteritz übernehmen, in dem schon C. F. Weiße, ein Begründer der deutschen Kinderliteratur, von 1778 bis 1804 gelebt hatte.
Mit der Gründung des Vereins wollten wir Möglichkeiten der Enthospitalisierung psychiatrischer Patienten schaffen und ihre (Wieder-)Eingliederung in die Gemeinde mit ihren Strukturen ermöglichen. Einhergehend mit Umbau und Sanierung der maroden Bausubstanz entwickelten sich in kleinen und großen Schritten verschiedene Bereiche.
Heute können Menschen mit psychischen Erkrankungen im sozialtherapeutischen Wohnheim und im ambulant betreuten Wohnen leben, sie können in der Werkstatt für behinderte Menschen und in Integrationsprojekten Arbeit finden und das Tageszentrum mit dem Freizeitclub und der Kontakt- und Beratungsstelle nutzen. Die Scheune mit ihren kulturellen Angeboten stellt ein unmittelbares Bindeglied zum Stadtteil dar.
Unsere Kunden der verschiedenen Werkstatt-Bereiche helfen mit ihren Aufträgen Arbeitsplätze für behinderte Mitarbeiter zu sichern, und sie können damit auch ihrem sozialen Engagement Ausdruck verleihen.
Wir wollen Räume schaffen für Menschen, die ein wenig und manchmal sehr anders sind als alle anderen. Auf dem Gutshof hat sich ein Leben entwickelt, dass Begegnung ermöglicht und aus Stötteritz nicht mehr wegzudenken ist. Wir sind gut im Stadtteil integriert; unsere Klienten nutzen das Umfeld und dessen Möglichkeiten.
Wir bieten den psychisch kranken Bewohnern, Mitarbeitern oder Klienten tägliche Hilfestellungen an sich selbst (wieder-) zu finden und ihren eigenen Weg zu gehen. Wir respektieren jeden mit seinen ganz besonderen Bedürfnissen und Wünschen, Fähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten.
Kontinuität, aber auch Mut zu unkonventionellen Lösungen und Wegen, frei von romantischen Idealisierungen, kennzeichnen die Beziehungen zu den Klienten und den Umgang untereinander. Partnerschaftliche Zusammenarbeit und Kooperation zusammen mit kurzen Wegen erleichtern uns die Arbeit und können den Klienten Sicherheit vermitteln.
Menschen mit psychischen Behinderungen finden hier eine Zuflucht, die sie freiwillig betreten aber auch wieder verlassen können.
- Verrücktheit gehört zum Alltag und psychische Erkrankung ist ganz normal -
Unter diesem Motto steht unsere tägliche Arbeit.